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Jugendchor Hochtaunus • 23. Juli 2014

Bericht der FNP vom 25. Juli 2014

Junge Leute können alles singen

Von Evelyn Kreutz
Seit der Gründung im Jahr 2011 zeigte sich der Jugendchor Hochtaunus dieses Mal so gut wie nie. Die besten Nachwuchssänger aus dem Kreis demonstrierten im Kulturforum in Hasselbach, dass sich die Förderung von Talenten lohnt.

„Es ist an der Zeit zu zeigen, dass junge Menschen nicht nur gerne singen, sondern auch alles singen können, und das gut,“ sagte Claus-Peter Blaschke zur Begrüßung im Kulturforum. Der Vorsitzende des Sängerkreises Hochtaunus, Präsident des Hessischen Sängerbundes und Vizepräsident des Deutschen Chorverbandes, sollte Recht behalten: Dass junge Leute es schaffen, klassische Kompositionen authentisch zu interpretieren, Werke alter Meister und traditionelle Volkslieder in modernen Bearbeitungen oder zeitgenössische Kompositionen überzeugend zu interpretieren, ist bemerkenswert. Umso mehr, weil sich der Chor an verschiedene Stilrichtungen in einem einzigen Konzert heranwagte.

Dass die jungen Sänger innerhalb einer Woche mir hochkarätigen Lehrmeistern ein anspruchsvolles Programm auf die Beine stellen würden, daran hatten vor allem die Träger des Konzertes, die Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung für Kunst und Kultur im Hochtaunuskreis, der Sängerkreis Hochtaunus und die Sponsoren geglaubt. Ihnen ist zu verdanken, dass der Limburger Jan Schumacher, der laut Blaschke zu den führenden Chorleitern in Europa gehört, für die musikalische Leitung engagiert werden konnte. Er kitzelte mit Tristan Meister und mit Unterstützung von Veronika Bauer, Danilo Tepsa und Laurie Reviol als erfahrene Dozenten und Stimmbildner in einer intensiven Probenwoche alles aus den Jugendlichen heraus.


Wie aus einem Guss

Schon der Auftakt „Jubilate Deo“ von Laszlo Halmos war mehr als gelungen. Einen solchen Chorklang in reinster Form, wie aus einem Guss, dürften sich manche Chöre wünschen. Anscheinend ohne Lampenfieber präsentierten sich die Sangeskünstler stimmsicher bis in die höchsten Lagen. Unter dem Motto „A S(w)inging Journey“ hatten mehr als 60 Sänger im Alter von 14 bis 25 Jahren die unterschiedlichsten Chorwerke erarbeitet. Dass ausgerechnet ein Psalm, also ein Gebet in Liedform, Gänsehaut erzeugen würde, mag man sich kaum vorstellen. Aber mit dem feurigen „Salmo 150“ des Brasilianers Ernani Aguiar lief der Jugendchor zum ersten Mal an diesem Abend zur Höchstform auf: Verzwickte Rhythmik, schnelle Artikulationen und ein stimmgewaltiges „Halleluja“ zum Abschluss, das war Chorgesang in Perfektion.

Wie viel künstlerische Kraft in ihnen steckt, bewiesen die jungen Leute mit modernen Stücken, bei denen immer die Gefahr besteht, in Effekthascherei abzuflachen. Nicht so bei den Nachwuchssängern aus dem Hochtaunus. Die Chorversion des seinerzeit für Louis Armstrong mit seiner rauchigen Stimme komponierten „What a wonderful World“ schien wie für diese jungen Leute arrangiert.
Der Frauenchor überzeugte mit „Stormy Weather“ und dem publikumswirksamen Bette Middler-Hit „From a distance“. Und auch wenn den jungen Männern noch ein wenig die stimmliche Reife fehlte, konnten sie in der Hochburg des Männergesangs mit einer gelungenen Interpretation von „When I’m 64“ reichlich Beifall einheimsen. Der war auch dem Friedrichsdorfer Johannes Breuninger aus den Reihen des Chores sicher. Er stand bei dem „Ubi Caritas“ von Audrey Snyder am Dirigentenpult.


Rufe nach Zugabe

Nach der Pause meldeten sich die jungen Sänger mit dem „Summerlang-Jodler“ zurück und begaben sich auf einen zweiten Höhenflug des Chorgesangs. Die Auseinandersetzung mit Robert Schumanns „Zigeunerleben“ und die Interpretationen von Volksliedern von Felix Mendelssohn Bartholdy waren eine mehr als reife Leistung. Gleiches galt für anspruchsvolle Arrangements bekannter Popsongs, mit Volksmusik aus aller Welt und experimenteller Musik. Die Sänger trauten sich einfach alles zu. Dass sie es auch bewältigten, zeigten Rufe nach Zugabe. Lobeshymnen gab es von den beiden Leitern, die darauf hinwiesen, dass einige junge Sänger bereits für den Landesjugendchor qualifiziert oder auf dem Sprung dorthin sind.

 

Quelle

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