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Die Fledermaus

Taunus-Zeitung: Rauschende Premiere

Von Corina Appel

Hasselbach. 

Ausverkauft! Klar, dass das Ensemble des Musiktheater Hochtaunus begeistert war. Immerhin hatten die Sänger für die beiden Vorstellungen am Wochenende einige Monate intensiv geprobt. „Die Fledermaus“ stand auf dem Programm, und die Besetzung war hochkarätig (wir berichteten).

Bevor sich der Vorhang für die amüsante Operette von Johann Strauß hob, bat Clemens Gattinger, Vorsitzender des Männergesangvereins Liederkranz und Gastgeber im Kulturforum, allerdings um eine Schweigeminute für die Opfer der Anschläge in Paris.

Doch dann stimmte das Salon-Orchester unter Leitung von Anna Tyshayeva musikalisch in die Handlung ein. Und in der geht es im Prinzip um Rache. Allerdings auf humorvolle Weise. Denn Doktor Falke (Jan Schümmer), der einst von Gabriel von Eisenstein (Michel Anner) als „Fledermaus“ vorgeführt worden war, hat sich etwas Besonderes ausgedacht. Beim Fest von Prinz Orlofsky (Isabell Schäfer-Fricke) wollte er ihn ebenso vorführen. Das Verwechslungsspiel begann.

Gesang und Schauspiel

Unter der Regie von Lucy Snyder gab das Ensemble nicht nur gesanglich sein Bestes. Auch das Schauspiel passte. Während im Vordergrund Prinz Orlofsky bekannt gab, „Ich lade gern mir Gäste ein“, bildete der Chor das Bankett, prostete sich zu und „plauderte“ miteinander. Und während der Auftritte für seine Gäste spielte der Prinz absolute Langeweile mit zeitweisem Einnicken.

 

Auch Gabriel von Eisenstein hatte es zu dieser Zeit bereits auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gelegt. Allerdings nicht aus Langeweile, sondern weil der Prinz ihm zuvor kräftig einen aus der Wodka-Flasche eingeschenkt hatte.

An Auftritten während des ausschweifenden Festes gab es unter anderem den sterbenden Schwan von Ballerina Katrin Alexandrova zu sehen, La donna è mobile von Tenor Andreas Kattiker zu hören und im weiteren die Barcarolle, die von Valeria Dora und Kerstin Klein interpretiert wurde. In „Olympia“ zeigte Lucy Snyder wieder einmal ihr komisches Talent als Aufziehpuppe, in der Polka brillierte Ferdinand Pastorek an der Geige.

Im dritten Akt trat „Frosch“, der Gerichtsdiener auf, der ebenfalls dem Flachmann sehr zugeneigt war. Eine Glanzleistung, die Jevgeni Sarmont als betrunkener Gehilfe des Gefängnisdirektors hinlegte.

Bei so viel Klasse und prächtiger Unterhaltung durften die Akteure auch erst nach der zweiten Zugabe von der Bühne.

Die Aufführung war eine Premiere des erst vor gut einem halben Jahr gegründeten Musiktheater Hochtaunus, das von den Profis Claudia Appiani und Lucy Snyder fachfraulich unterstützt wird. Die Sänger kamen aus dem Hochtaunus, dem Rhein-Main-Gebiet und der Schweiz. Ziel sei es, weitere Chorsänger und Solisten, möglichst auch männliche, zu begeistern, berichtete Diana Schöneich, Vorsitzende des Musiktheaters Hochtaunus. Denn auch nächstes Jahr soll es wieder ein ambitioniertes Projekt geben: Die Hochzeit des Figaro. Mehr Infos gibt es unter Musikttheater-hochtaunus.de.

Quelle: Taunus-Zeitung

 


 

Eine fröhlich-freche Fledermaus

OPERETTE Musikwerktheater Taunus und Opernwerkstatt Frankfurt begeistern unter Regie von Lucie Schneider im Kulturforum

HASSELBACH - (sn). Das vollends begeisterte Publikum entließ das Ensemble nicht ohne eine Zugabe aus dem Kulturforum in Hasselbach. Die hörens- und sehenswerte Inszenierung von Johann Strauß’ Operette „Die Fledermaus“ durch die Opernwerkstatt Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Musiktheater Taunus wurde an beiden Abenden mit tosendem Applaus belohnt. Stimmlich überzeugten nicht nur die beiden Profi-Sängerinnen Claudia Appiani (Sopran) als Rosalinde und Lucie Schneider (lyrischer Koloratur-Sopran) als Adele, Rosalindes Stubenmädchen, sondern auch die „Laien“-Darsteller. Durch ihre professionelle Gesangsausbildung standen die Nicht-Profis den Hauptberuflichen gesanglich in nichts nach.

Michel Anner (Bariton) glänzte als Gabriel von Eisenstein. Der Schweizer kam zu den Proben erst wenige Tage vor der Aufführung hinzu. Ebenfalls aus der Schweiz stammt Andreas Gattiker (Tenor), der Alfred, Rosalindes Gesangslehrer, verkörperte. Die anderen Sängerinnen und Sängern mussten nicht von so weither anreisen: Jan Schümmer (Bariton) als Notar Dr. Falke, der das ganze Verwechslungsspiel als Rachefeldzug in Gang setzt, um das sich „Die Fledermaus“ dreht, ist durch solistische Auftritte und vom Kammerchor der Erlöserkirche Bad Homburg bekannt. Auch Isabell Schäfer-Fricke (Sopran), die den von Leben gelangweilten Prinzen Orlofsky auf die Bühne brachte, ist bereits durch Inszenierungen der Opernwerkstatt Frankfurt bekannt.

Als weitere Solisten ergänzten Christoph Dora (Bass/Bariton) als Gefängnisdirektor Frank, Klaus Hoffmann (Bariton) als Advokat Dr. Blind und Angela Baumann (Sopran) als Adeles Schwester Ida das Gesangsensemble. Den durch einen zu tiefen Blick ins Sliwowitz-Glas leicht benebelten Gerichtsdiener Frosch verkörperte Jevgeni Sarmont, der unter anderem Theaterworkshops für Kinder und Jugendliche leitet. Und Katrin Alexandrova gab als Primaballerina ein kleines Gastspiel mit dem „sterbenden Schwan“.

 

Das Salonorchester hatte Anna Tyshayeva (Flügel) aus internationalen Instrumentalisten zusammengestellt. Ferdinand Pastorek (Geige), Michael Belsky (Cello) und Olga Schaflinskaja (Flöte) ersetzten unter ihrer Leitung ein großes Orchester, was für die Größe des Kulturforums in Hasselbach durchaus ausreichte. Zum ersten Mal hatte Lucie Schneider die Regie übernommen und eine fröhlich-freche, dem Stoff und Strauß’ Musik angemessene Inszenierung daraus gemacht.

Den Darstellern war die Lust am Schauspielern und Singen anzumerken. Kleinere, heitere Regieeinfälle wie der Diener, der sich immer mal heimlich ein Gläschen genehmigte, oder der einnickende Prinz Orlofsky, der bei den hohen Tönen der Arie von Olympia plötzlich wieder erwachte, waren wie aus dem Leben gegriffen. Der originale Ablauf der „Fledermaus“ war etwas gekürzt, dafür um bekannte Anleihen aus anderen Opern und Operetten ergänzt.

Die Vorsitzende des erst in diesem Jahr gegründeten Vereins Musiktheater Taunus, Diana Schöneich, die selbst im Projektchor mitsingt, zeigte sich glücklich über den Erfolg dieses ersten Projektes – und kündigte bereits „Figaros Hochzeit“ als nächstes Projekt an. Die Opernwerkstatt Frankfurt habe damit schon in Obernburg auf der Bühne gestanden. Im kommenden Jahr soll es dann ebenfalls in Hasselbacher Kulturforum inszeniert werden. Sie freute sich auch über die reichlich geflossenen Sponsorengelder, ohne die die Umsetzung nicht möglich gewesen sei. Der Vorverkauf für die beiden Vorstellungen am Samstag- und Sonntagabend sei zunächst zögerlich angelaufen, so Schöneich, aber letztendlich waren beide Vorstellungen bis auf wenige Plätze ausgebucht.

Quelle: Usinger Anzeiger

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